Am Karfreitag, 29. März, ist die Bibliothek geschlossen. Ab Dienstag, 2. April, sind wir wieder für Sie da!

Bestandsumsiedelung
Ab 2. April 2024 wird ein Teil unserer Bibliotheksbestände in ein Außendepot übersiedelt. Diese Bestände stehen deshalb für rund zwei Monate leider nicht zur Verfügung und können in dieser Zeit auch nicht bestellt werden. Sie erkennen die nicht verfügbaren Bestände an der Kennzeichnung "Außendepot – wegen Übersiedlung derzeit nicht bestellbar" in unserem Katalog. Wir bitten um Ihr Verständnis!

Sie sind in:

Sie sind hier

„Gehet doch schnell die Ausstellung besuchen...!"

Schriften, Briefe und Dokumente von Adolf Loos in der Wienbibliothek

Ausstellungssujet "Gehet doch schnell die Ausstellung besuchen ...!" © Wienbibliothek im Rathaus

Dauer der Ausstellung

**Mit 3. Mai wieder geöffnet**Verlängert bis 20. Mai 2021**

Ausstellungsort

Wienbibliothek im Rathaus / Loos-Räume
1010 Wien, Bartensteingasse 9/5
T: +43 (0)1 4000 84915
Montag bis Freitag, 9:00 bis 13:00 Uhr
Eintritt frei!
Geschlossen: Samstag, Sonntag, Feiertage, 24. und 31.12.2020

Über die Ausstellung

Am 10. Dezember 2020 jährt sich zum 150. Mal der Geburtstag von Adolf Loos, der mit seinen architektonischen Werken untrennbar mit der Wiener Moderne verbunden ist und zu den Wegbereitern der internationalen modernen Architektur überhaupt zählt. Der breiten Öffentlichkeit weniger bekannt sind seine literarischen Arbeiten, sein lebensreformerisches Wirken und sein eng geknüpftes nationales wie internationales Netzwerk. Adolf Loos war Verfasser nicht nur einschlägiger architekturtheoretischer Texte, er befasste sich schreibend mit Kleidung, Kunstgewerbe, Tischsitten, Musik, Ausstellungen und vielem anderen mehr. Diesen Aspekten ist die Ausstellung der Wienbibliothek im Rathaus gewidmet. Erstmals umfassend gezeigt werden Originalzeugnisse zu Leben und literarischem Werk des Architekten aus einer Dokumentensammlung, welche die Wienbibliothek 2008 erwarb.

Wäre es nach Adolf Loos selbst gegangen, hätte es weder einen architektonischen noch einen literarischen Nachlass gegeben. Der Architekt, Kunstschriftsteller und Lebensreformer wollte in seinem gebauten und geschriebenen Werk lebendig bleiben und legte wenig Wert auf das Bewahren persönlicher Unterlagen. Glückliche Umstände wollten es anders: Weggefährten, Ehepartnerinnen und Freunde sammelten die verstreuten und vielgestaltigen Spuren, die Loos zwischen Österreich, Frankreich und der Tschechischen Republik hinterließ. Sie dokumentieren die oft brüchige Entwicklung seines Lebens und Schaffens.

Die Ausstellung stellt den schreibenden Loos in den Mittelpunkt, der geraume Zeit, bevor es den bauenden Loos gab, von sich reden machte und mit seinen unorthodoxen, provokant vorgetragenen Essays und Bonmots in der geistigen Nachfolge des englischen Kunstschriftstellers John Ruskin einen bedeutenden Beitrag zur Literatur der Wiener Moderne lieferte. Zusätzlich zu den Publikationen wird Loos auch als Korrespondenzpartner in weitreichenden privaten und geschäftlichen Netzwerken beleuchtet und als begeisterter Reisender vorgestellt.

Herzstück der Präsentation ist ein 1907 von Adolf Loos gestaltetes und im Original erhaltenes Speisezimmer, das er für den damaligen Mieter dieser nun als Ausstellungsraum genutzten Wohnung, Friedrich Boskovits, entwarf. Hier sowie im Foyer wird als temporäre Erweiterung der Dauerausstellung die ursprünglich in der Wohnung untergebrachte Kunstsammlung rekonstruiert. Darüber hinaus kehrt ein Damenportrait von Charlotte Boskovits, das der Maler Oscar Hermann um 1905 schuf, für die Ausstellung ebenso an seinen ursprünglichen Platz zurück wie ein von Loos 1907 entworfener Servierwagen für das Speisezimmer.

Eine schriftliche Dokumentation der Loos-Sammlung, in welcher zu Lebzeiten unpubliziert gebliebene Essays sowie zahlreiche Briefe und Lebenszeugnisse enthalten sind, erfolgte in dem bereits 2018 durch die Wienbibliothek vorgelegten Band Adolf Loos. Schriften, Briefe, Dokumente aus der Wienbibliothek im Rathaus. Im selben Jahr nahm die UNESCO den schriftlichen Teilnachlass von Adolf Loos in der Wienbibliothek gemeinsam mit dem architektonischen Nachlass, der in der Albertina bewahrt wird, in das Verzeichnis des Memory of Austria auf.

      

      
Ausstellung in den Loos-Räumen der Wienbibliothek im Rathaus (Fotos © Gregor Lembergh)

Kuratiert von:
Gerhard Murauer in Zusammenarbeit mit Sylvia Mattl-Wurm, Wienbibliothek im Rathaus

Ausstellungsgrafik und Gestaltung:
Markus Reuter

Ausstellungssujet und Folder:
Sabine Müller, Gruenberg4

Den Ausstellungsfolder können Sie hier herunterladen.

Videos zur Ausstellung

Die virtuelle Kuratorenführung mit Gerhard Murauer wurde von Arian Lehner in Zusammenarbeit mit der Wienbibliothek im Rathaus gestaltet.

Ein begleitendes Video zur Ausstellung zeigt die einzigartigen Räumlichkeiten, vor deren Kulisse der Burgschauspieler Robert Reinagl Auszüge aus dem Text „Nacktheit“ liest sowie über seinen Bezug zu Loos erzählt. Die Tänzerin Laura Fischer tanzt zu den Klängen eines Charleston durch die historischen Räume in der Bartensteingasse.

Regie & Schnitt: Franzi Kreis
Kamera: Lukas Beck
Musik & Tonaufnahmen: Wenzel Beck
Frisur & Make-Up: Ulli Grandl

Publikation

Adolf Loos. Schriften, Briefe, Dokumente aus der Wienbibliothek im Rathaus
Markus Kristan, Sylvia Mattl-Wurm und Gerhard Murauer (Hg.)
Wien: Metroverlag 2018
340 Seiten mit zahlr. Abb.
€ 27,90

Begleitprogramm

Donnerstag, 11. Februar 2021, 17:00 Uhr
Aus der Forschungswerkstatt: Schriften, Briefe und Dokumente. Der literarische Loos

Den Stream zum Nachschauen finden Sie hier.

Donnerstag, 25. März 2021, 17:00 Uhr
Aus der Forschungswerkstatt: Adolf-Loos-Forschung in der Albertina und im MAK

**Live Stream aus der Wienbibliothek im Rathaus**

Donnerstag, 22. April 2021, 17:00 Uhr
Aus der Forschungswerkstatt: Zwischen Euphorie und Ernüchterung. Der private Loos
**Live Stream aus der Wienbibliothek im Rathaus**

Stadtspaziergänge
Kurz vor dem Ersten Weltkrieg rief Loos eine eigene Bauschule ins Leben, in welcher er Architekten nach absolvierter technischer Ausbildung praktisches Architekturverständnis vermitteln wollte. Teil dieses Bildungsprogrammes waren von Adolf Loos geführte und kommentierte Stadtspaziergänge zu von Loos geliebten oder heftig attackierten Bauwerken. Die Wienbibliothek im Rathaus wird in Kooperation mit Ralf Bock und dem Verein Architekturerbe Österreich die Route auf Grundlage einer historischen Mitschrift, die 1914 von einem Exkursionsteilnehmer angefertigt worden ist und die sich im schriftlichen Loos-Nachlass der Wienbibliothek erhalten hat, nachverfolgen.

Weiter Programmpunkte werden ergänzt.

Pressebilder

Wir bitten Sie, im Rahmen Ihrer Berichterstattung auf das jeweilige Projekt der Wienbibliothek im Rathaus und/oder die Wienbibliothek im Rathaus hinzuweisen.
Honorarfrei ausschließlich bei Nennung © Wienbibliothek im Rathaus.

Falls Sie weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte an oeffentlichkeitsarbeit@wienbibliothek.at

Adolf Loos, aufgenommen von Emil Theis (Dessau), um 1930, © Wienbibliothek im Rathaus
Ansichtskarte mit Motiv aus der algerischen Wüste, 1911, ZPH-1442, © Wienbibliothek im Rathaus
Taufschein von Adolf Loos, Brünn, 1902, ZPH-1442, © Wienbibliothek im Rathaus
Konversationsheft mit Portraitskizze von Adolf Loos, 1929, ZPH-1442, © Wienbibliothek im Rathaus
Brief von Hanni Brummel, Pilsen, 1927, ZPH-1442, © Wienbibliothek im Rathaus
Bildnis von Bessie Bruce in ganzer Figur, 1916, © Wienbibliothek im Rathaus
Fotopostkarte von Elsie Altmann, 1925, © Wienbibliothek im Rathaus
Speisezimmer von Friedrich Boskovits, Entwurf: Adolf Loos, 1907 © Wienbibliothek im Rathaus
Sammlung Boskovits-Wessner: Friedrich von Amerling, Knabenbildnis, um 1830, © Birgit und Peter Kainz
Sammlung Boskovits-Wessner: Tomaso Porra, Ideale Landschaft, 1749, © Birgit und Peter Kainz
Sammlung Boskovits-Wessner: Japanische Vase, 18. Jh., © Birgit und Peter Kainz
Sammlung Voglhofer: Servierwagen von Adolf Loos für Friedrich und Charlotte Boskovits, um 1907