<Online-Ausstellung, Stand April 2023>

Die
Künstlerische

Intelligenz

Ein Projekt von Gebrüder Pixel

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Von der KI und ihrer Kunst.

Es kam, wie es kommen musste. Die künstliche Intelligenz (KI) hat gelernt, auf Knopfdruck Bilder zu erzeugen und dringt damit in eine urmenschliche Domäne ein: Die Kunst. Mit einer einfachen App wird jedes Selfie zum Kunstwerk, Bilddatenbanken werden überschwemmt von KI-generierten Illustrationen und selbst Kunstwettbewerbe wurden bereits mit KI-Einreichungen gewonnen.

Im Lichte dieser Entwicklungen steht der Kunstbegriff in Frage. Was macht Kunst aus? Welchen Wert haben KI-generierte Bilder? Darf uns Menschen das gefallen, berühren, bewegen, was Maschinen „malen“?

Nicht nur für die Kunst, auch für Wirtschaft und Gesellschaft stehen Fragezeichen im Raum. Wir wollen Sie mit dieser Ausstellung auf eine Reise durch den Status Quo mitnehmen, Potenziale wie Herausforderungen aufzeigen und Sie zum Staunen und Nachdenken einladen.

Die in diesem Rahmen virtuell ausgestellten Grafiken sind von einer generativen Künstlichen Intelligenz (Midjourney) unter Eingabe eines menschlichen Befehls („Prompt“) erstellt worden. Die Bilder wurden nicht nachbearbeitet, retuschiert oder anderswie manipuliert. Die Endverarbeitung und Kaschierung auf Alu-Dibond-Platten für die Ausstellung von 23.-26. Februar 2023 in der Ministry of Artists in Wien erfolgte in Wien-Währing. Die Begleittexte wurden von Gebrüder Pixel verfasst und enthalten Informationen zu den gezeigten Bildern der Ausstellung.

Mann mit Smartphone

„Mann mit Smartphone“ QR Code Mann mit Smartphone

„Ein wunderschöner Hund“

„Ein wunderschöner Hund“ QR-Code ein wunderschöner hund

Gesichter

Das menschliche Gesicht: Identitätsmerkmal, Instrument zum Ausdruck von Emotionen, Kunstgegenstand. Kleinste Hautfalten können uns verraten – oder Anlass für einen Besuch beim Schönheitschirurgen sein. Nicht umsonst ist „der Spiegel der Seele“ ein faszinierendes Motiv in Kunst, Kultur und Gesellschaft. Die Mona Lisa ist auch außerhalb von Kunstkreisen weltbekannt und der Durchbruch von sozialen Medien gelang einer Plattform namens facebook.

Doch dank unserer menschlichen Instrumente sind wir in der Lage, Schein von Sein zu unterscheiden. Etwa, wenn jemand „Gute Mine zum bösen Spiel“ macht. Einfache Regeln wie „Tränen und heruntergezogene Mundwinkel bedeuten, dass das Individuum traurig ist“ lassen sich nicht aufstellen. Hier scheitert in unseren Versuchen auch die KI – noch – regelmäßig. Kein Wunder, denn es bedarf von Kindesbeinen auf geübte Empathie und soziale Interaktion, um feinste Nuancen des Gesichtsausdrucks deuten zu können.

Das Gesicht ist schon längst im Fokus der KI-Technologie, beispielsweise zum Zweck der Identitätsfeststellung und -überwachung. Die biometrische Authentifizierung, beispielsweise als Zugangsschlüssel oder zur Verfolgung von Straftaten, ist bereits seit Jahren in Smartphones, Überwachungskameras und Reisepässen im Einsatz. Die Gesichtserkennung stellt dabei nicht nur den Datenschutz auf die Probe, sondern ist auch anfällig für Diskriminierung und Missbrauch: Da die Technologie auf maschinellen Lernverfahren basiert, kann sie diskriminierende Vorurteile und Bias, die in den Datensätzen enthalten sind, übernehmen und weiterverbreiten. Ein Beispiel: Die Anfrage „Portrait von einem Mädchen“ in der KI-Software Midjourney resultiert in den allermeisten Fällen in der Darstellung weißer, westlicher Mädchen. Wenn eine andere Ethnie dargestellt werden soll, muss dies bereits bei der Eingabe definiert werden. Ein Grund dafür ist das „Weltbild“ einer KI, die mit vorwiegend westlichen Medien und Portraits trainiert wurde.

„Ein wunderschöner Hund“

„Ein wunderschöner Hund“ QR-Code ein wunderschöner hund

Recycled Life

„Recycled Life“

The Last Generation, Finally

„The Last Generation, Finally“

„Still Waiting“

Hände

Unter angehenden Künstler:innen sind Bleistiftstudien der Hände die ersten Schritte zur Meisterschaft. Umso bemerkenswerter ist die fast schon komödiantische Ungeschicktheit, mit der KI-Programme Hände und im Speziellen Finger darstellen. In sozialen Netzen und einschlägigen Foren suchen KI-Aficionados seit jeher nach Lösungen und Prompts, um eine ausufernde Zahl an Fingern und Extremitäten zu vermeiden.

Obwohl hier bereits große Fortschritte festzustellen sind, stehen die Chancen immer noch gut, albtraumhafte Hände und Füße zu generieren. Es mag erstaunen, dass eine Tätigkeit, die für ein Kleinkind eine banale Angelegenheit darstellt – nämlich das Abzählen von fünf Fingern – für die Künstliche Intelligenz bisweilen eine Herausforderung bleibt.

Prompt: a human hand, analogue grainy black and white photography, highly detailed, realistic, movie-still, cinematic —no artifact —v 4 —q 2

Prompt:
a human hand, analogue grainy black and white photography, highly detailed, realistic, movie-still, cinematic —no artifact —v 4 —q 2

Prompt:
a human hand, analogue grainy black and white photography, highly detailed, realistic, movie-still, cinematic —no artifact —test —creative

Prompt: hand with 5 fingers, ink drawing, 8k —uplight

Prompt:
hand with 5 fingers, ink drawing, 8k —uplight

Prompt: 1930s girl child covering her eyes with her hand, photography, black and white, vintage, 8k, light grain —uplight

Prompt:
1930s girl child covering her eyes with her hand, photography, black and white, vintage, 8k, light grain —uplight

"Der Elefant und das Prozellan"

„Der Elefant und das Prozellan“

„Die Natur fragt nicht nach dem Weg“

Die Entstehung eines Bildes

Die Technik der Text-zu-Bild Generierung ermöglicht es Computern, aus einem Text ein Bild zu erschaffen. Dazu wird ein künstliches neuronales Netzwerk eingesetzt, das als Analogie zum menschlichen Gehirn betrachtet werden kann. Es besteht aus zahlreichen Neuronen, die miteinander verbunden sind und die durch das Übermitteln von Beispielbildern und deren Beschreibungen trainiert werden. Wichtig ist, dass dabei keine Bilder per se kopiert oder abgespeichert werden, sondern lediglich Informationen, die es aus den Beispielbildern gelernt hat. Dazu zählen Bildstil, Merkmale, Motive, Machart, Bildkomposition und vieles mehr.

Bei der Umwandlung einer Textanweisung („Prompt“) in ein Bild, analysiert das künstliche neuronale Netzwerk den Text und ordnet jedem Teil des Textes einen Teil des zu generierenden Bildes zu. Anschließend werden die Teile des Bildes kombiniert, um das endgültige Ergebnis zu erzielen. Dabei wird das Bild sozusagen aus dem „Gedächtnis“ des neuronalen Netzwerks zusammengestellt.

Dieser Prozess kann als eine Art von künstlerischer Schöpfung betrachtet werden, bei der das künstliche neuronale Netzwerk aufgrund seines trainierten Wissens das richtige Bild erzeugt. Dabei gehen die Meinungen auseinander, ob es sich um Kunst handelt oder nicht. Egal, welche Meinung man vertritt, hat die Text-zu-Bild-Technik eine neue Disziplin erschaffen: das „Prompting“, rsptk . den „Promptismus“. Die Herausforderung, möglichst genaue Anweisungen zu formulieren, um das gewünschte Bild zu erhalten, lässt Millionen von User:innen an ihren „Prompts“ feilen, um herauszufinden, wie die KI diverse Anweisungen interpretiert. Es zählt also hier neben der Vorstellungskraft nicht mehr die handwerkliche Fähigkeit des Malens, Zeichnens oder Fotografierens – eher sind nun sprachliche Fähigkeiten gefragt.

Bourbon Street, Unterwasser-Fotografie

„Bourbon Street, Unterwasser-Fotografie“

Die letzte Luft zum Atmen

„Die letzte Luft zum Atmen“

Ein Papst, der Frieden will

„Ein Papst, der Frieden will“

Entwicklung eines Zeichenstils

Entwicklung von Bildstilen

Bei der nachfolgenden Bildreihe „The Breaking of the World“ handelt es sich um einen Versuch, den KI-Stil von Midjourney zu lenken und den Bildcharakter, beziehungsweise die Vorlieben des Promptgebers besser im Endresultat abzubilden.

Diese Bildreihe entstand im KI-Programm Midjourney. Im Gegensatz zu Open-Source-Modellen wie Stable Diffusion, welche die Möglichkeit bieten, das KI-Modell mit eigenem Bildmaterial zu trainieren und somit einen eigenen Stil zu integrieren, müssen Tricks angewendet werden, um in Midjourney eine konsistente, eigenständige Stilistik über mehrere Bildgenerationen hinweg zu erzielen.

Da Midjourney auch die Möglichkeit bietet, Bildmaterial als Ausgangsprompt zu verwenden bzw. auch Bild- und Textprompts in verschiedenen Gewichtungen zu kombinieren, kann man sozusagen ein Ursprungsbild generieren, welches am ehesten dem persönlichen Stil/Geschmack des Promptgebers entspricht und dieses Ursprungsbild dann als eine Art Filter verwenden, um weitere Bildgenerationen diesem Stil anzugleichen.

Man benutzt die KI sozusagen als Werkzeug um sich eine Art „Farbpalette“ zusammenzustellen, die in diesem Fall aus Bildmaterial und Kunststilen besteht, und die man für die weitere Erzeugung von Bildern nutzen möchte.

The Breaking of the World 1
The Breaking of the World 2
The Breaking of the World 3
The Breaking of the World 4
The Breaking of the World 5

The Breaking of the World, Serie aus 5 Bildern

Fashion Show

„Fashion Show“

Wladimir Putin Kuschelfigur

„Wladimir Putin Kuschelfigur“

Kokos-Kopfhörer, Studiofotografie

„Kokos-Kopfhörer, Studiofotografie“

„Die Größte Tragödie der Menschheitsgeschichte“

QR-Code „Die Größte Tragödie der Menschheitsgeschichte“

Wem „gehört“, was die KI generiert?

Wer ist Urheber:in von Bildern und Texten, die eine KI generiert hat? Ist es der Mensch, der die Anweisung erteilt hat, oder das Unternehmen, das die Maschine erbaut und trainiert hat? Oder sollten künstliche Intelligenzen gemeinnützig sein und daher alles der Gesellschaft zugute kommen? Der Streit darum, wem das gehört, was die KI produziert, ist nicht nur juristisch brisant, sondern auch ethisch und nicht zuletzt wirtschaftlich.

Die Jurisprudenz untersucht gerade, ob im Falle des „Machine Learning“ ein Bruch des Urheberrechts vorliegt. Dabei geht es um die Frage, ob Künstler:innen und Urheber:innen aller Art gefragt werden müssen, bevor eine KI mit ihren Werken trainiert werden darf. Derzeit werden viele KI-Modelle mit riesigen Datensätzen trainiert, die größtenteils aus dem Internet zusammengetragen wurden und öffentlich zugänglich sind. Die Bilddatenbank Getty Images wirft deshalb KI-Unternehmen vor, geschützte Bilder widerrechtlich heruntergeladen und vervielfältigt zu haben. Zu diesem Vorwurf laufen bereits zahlreiche Klagen, wie sich auch in den Medien verfolgen lässt.

Eine Studie der ETH Zürich gemeinsam mit der Princeton University, University of Berkeley und Google/Deepmind untermauert diesen Vorwurf, auch wenn technisch gesehen neuronale Netze keine Bilder abspeichern, sondern lediglich Informationen. Laut Untersuchung war die KI allerdings nicht nur in der Lage, zahlreiche urheberrechtsgeschützte Werke – mit den richtigen Anweisungen – detailgetreu zu imitieren, sondern auch, identifizierbare Portraits von lebenden Menschen zu generieren. Das wirft auch Fragen nach Privatsphäre und Datenschutz, beispielsweise im Gesundheits- und Polizeiwesen auf. Nicht zuletzt wies auch Amazon seine Mitarbeiter:innen an, dem KI-Chatprogramm ChatGPT keine Firmengeheimnisse anzuvertrauen.

Letztlich stellt sich auch die Frage, wie generative KIs zu einer gerechteren Gesellschaft beitragen können. Die Szenarien reichen dabei von einem technokratischen Überwachungsstaat bis hin zu einer Gesellschaft mit bedingungslosem Grundeinkommen, das durch das wirtschaftliche Produkt der KI finanziert wird.

Ob und in welchem Maß wir die KI für uns Nützen werden, wo wir sie beschränken müssen und wo ethische sowie rechtliche Grenzen gesetzt werden müssen, sollten wir bewusst als Gemeinschaft entscheiden. Dafür wird es noch einen breiten Diskurs brauchen.

Höhlenmensch

„Höhlenmensch“

Modern Art Nonsense

„Modern Art Nonsense“

„Das Atomunglück von 1642“

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„Reflection of a Soul“

„Reflection of a Soul“

„An Empty Metaverse“

„An Empty Metaverse“

„The greatest achievement of humanity“

„The greatest achievement of humanity“

Ausstellungsgespräch

Zur Ausstellungseröffnung haben wir uns einerseits den Potenzialen einer kreativen künstlichen Intelligenz gewidmet, aber auch die damit einhergehenden, unausweichlichen Herausforderungen für unsere Gesellschaft beleuchtet. Dazu haben wir Expert:innen aus vier Fachbereichen eingeladen, mit uns zu diskutieren:

Doris Christina Steiner, MA
Geschäftsführerin Jung von Matt DONAU

Stephanie Meisl, Bakk. Komm., MACOM
a.k.a. s.myselle, Konzeptions- und Medienkünstlerin

Dr. Georg Grund-Groiss
Buchautor, Philosoph und Arbeitsmarktexperte

Univ.-Prof. DI Dr. Stefan Woltran
Professor für formale Grundlagen der künstlichen Intelligenz an der TU Wien

Moderation:
Philipp Pieh-Sandpeck
Geschäftsführer Gebrüder Pixel

Sehen Sie das ganze Gespräch hier nach:

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